Unterm Arm die Odyssee – Das Meer noch immer im Kopf

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Description

Türke — Vorzeigetürke — Deutschtürke: so fasst Levent Aktoprak die
Genese der Fremdzuschreibung zusammen, die ihm als Kind des Ruhrpotts,
Kneipengänger und BVB-Fan widerfährt. Die Türkei bereist er als Fremder,
mit 500 Gramwm Türkisch und den Geschichten der Verwandten im Gepäck –
und dem Blick auf die politische Repression der Putschzeit. Zuhause im
Ruhrpott wird er, wohlwollend liberal, wieder nach den Stühlen befragt,
zwischen denen er gefälligst zu sitzen habe. Selbst die Liebe wird zur
Kulturkampfarena, wo doch nur das Begehren zählt. Aktoprak macht sich
über verschwiemelte Toleranz lustig in seinen Versen, nimmt zugleich die
Geschichte der Einwanderer ernst, die als Gastarbeiter geduldet, aber
nicht gewollt waren. Zwei Gedichtbände, erstmals vor über dreißig Jahren
veröffentlicht, lesen sich trotz der zeitgeschichtlichen Verankerung in
den ‘80ern, als wären sie heute geschrieben. Assoziationen, Tagträume
und spitze Alltagsskizzen, Fabeln und Beziehungsdramen verweben sich zu
einem »Hier bin ich!«. Und komm mir nicht mit Stühlen!